Seelsorge bei Menschen mit Behinderung
inklusiv und familienorientiert





 

Gelungene Schülerbeteiligung zur Inklusion 

Im Frühsommer 2013 trafen sich dreizehn Schüler und Schülerinnen im Alter von 13 bis 15 Jahren von zwei verschiedenen Stuttgarter Schulen zum „Junior-Schülermentorenprogramm-Integration“. Diesen Namen sollte sich jeder merken, der gerne Stille-Post spielt oder die Inklusion im Schulalltag im Blick hat.

Der Kurs mit der schwer auszusprechenden Bezeichnung wurde unter der Trägerschaft des Bund der Katholischen Jugend Rottenburg-Stuttgart konzipiert, um in Stuttgart etwas Neues umzusetzen. Jugendliche mit und ohne Behinderung aus zwei benachbarten Schulen wurden in einer gemeinsamen Schulung im Laufe von 3 Monaten befähigt, in ihrer Schule soziale Verantwortung zu übernehmen.

Die Idee, das bestehende Junior-Schülermentorenprogramm inklusiv auszurichten, wurde zuvor im Rahmen des Projekts „Leben ist angesagt“ geboren. Unterstützt von der Aktion Mensch nimmt der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart in diesem Projekt Stellung zum Schutz des Lebens und fördert die Inklusion um Ausgrenzung zu vermeiden.

Zwei Stuttgarter Projektmitglieder, Andrea Jorgol vom katholischen Jugendreferat Stuttgart und Raphael Schäfer von der Seelsorge für Familien mit behinderten Kindern in Stuttgart sowie zusätzlich Gabriele Mihy von der evangelischen Jugend Stuttgart -  inklusiven Jugendarbeit erklärten sich bereit, zunächst eine Konzeption zu erstellen und  diese anschließend gemeinsam in die Tat umzusetzen.
 
 Die 13 Schülerinnen und Schüler, die an diesem ersten Junior-Schülermentorenprogramm mit inklusiver Ausrichtung teilgenommen haben, stammen aus der Schule für Körperbehinderte und der Freien Evangelischen Schule in Stuttgart-Vaihingen. Neben der Persönlichkeitsbildung wurden wichtige Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit, Toleranz, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit vermittelt. Die TeilnehmerInnen  sollen sich nach der erfolgreichen Ausbildung zusammen an ihren Schulen für eine soziale Aufgabe engagieren. 

Bei gemeinsamen Spielen wurde überlegt, wie alle mitmachen können – der Rollstuhl sollte zum Beispiel kein Handicap zum Mitspielen sein. Und die Spielregeln wurden so umgeschrieben, dass sie für alle leicht verständlich waren.

 Ebenfalls neu: Viele Schulungsmaterialien waren zur besseren Verständlichkeit in leichter Sprache abgefasst. Am Ende des 4-wöchigen Theorieteiles zeigte es sich, dass das vorliegende Konzept viele  positiven Seiten hat. Die Jugendlichen haben gerne beim Schülermentorenprogramm mitgemacht und erlebten ihre ersten Erfolge bei Projekten in ihrer Schule. Im miteinander Planen und Arbeiten konnten alle Jugendlichen voneinander lernen.  Es war deutlich zu sehen, dass sie durch die gemeinsam verbrachte Zeit anders aufeinander zugehen. Dies wird sich sicherlich zukünftig auf die Gestaltung der gemeinsamen Pause beider Schulen, zusammen mit der Bodelschwinghschule, einer weiteren Schule in unmittelbarer Nachbarschaft, auswirken. Dort wird dann unter anderem auch das Menschen-Kicker-Spiel zum Einsatz kommen, das im Kontext des Schülermentorenprogramms entstanden ist und vom Diözesanprojekt „Leben ist angesagt“ finanziert wurde.

Das Junior-Schülermentorenprogramm-Integration wurde vom Ministerium für Kultus Jugend und Sport bezuschusst. Mit der ersten erfolgreich durchgeführten Ausbildung  ist ein guter Grundstein gelegt, Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren in Zukunft landesweit für inklusive Projekte an ihrer Schule zu qualifizieren.