unBehindert
Leben und Glauben teilen
Zusammenfassung
der Erklärung der deutschen kath.
Bischöfe zur Situation der Menschen mit
Behinderung (Die
deutschen Bischöfe, Nr. 70, 12. März 2003)
Aus Anlass des europäischen Jahres der
Menschen mit Behinderungen richten die deutschen Bischöfe ein
besonderes Wort an Menschen mit Behinderungen. Einige wertvolle
Punkte sind nachfolgend aufgeführt:
Wir brauchen eine Kultur
der Achtsamkeit im Zusammenleben der Menschen. Ein
wichtiges Anliegen ist es in diesem Zusammenhang,
Menschen mit Behinderungen mehr Zugang und Beteiligung
am gesellschaftlichen, aber auch am kirchlichen Leben
zu ermöglichen. Sie sind in ihrem Lebenszeugnis auch
eine Stärke für jede Gemeinschaft. (Seite 3)
Da die negativen
Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen durch
Fortschritte der Gentechnik und Medizin verstärk werden sind
nachfolgende Anliegen dringlich: Ein Mehr an Sensibilität für die
Würde des Menschen, Grundrecht auf Leben, Achtung der
Selbstbestimungs– und Persönlichkeitsrechte. (Seite 8 )
Das Leid beh.
Menschen darf weder geleugnet oder verharmlost noch verherrlicht
werden. Erfahrungen von Ablehnung und Ausgrenzung bereiten auch
Leid. Ebenso gilt es, ihre Lebensfreude und ihre Lebensleistung
nicht außer Acht zu lassen. In jedem Menschen sind Licht und
Schatten, Freude und Trauer Glück und Schmerz dicht verwoben.
(Seite11)
Der Traum vom
perfekten Menschen und einer leidfreien Gesellschaft, wird keine
menschliche Gesellschaft jemals verwirklichen können. Gleichzeitig
zerstört diese Wunschvorstellung den solidarischen Zusammenhalt
einer humanen Gesellschaft. So wird bei einer Schwangerschaft mit
erfolgter Diagnose einer erblichen Belastung vermeintlich den Eltern
die freie Entscheidung
überlassen. Aber immer mehr verbinden damit die Erwartung, für die
Folgen ihrer individuellen Entscheidung auch individuell
einzutreten, ohne die Unterstützung der Solidargemeinschaft.
(Seite 13)
Christen haben keine Antwort auf die Frage
nach Schmerz und Leid. Aber sie vertrauen auf Jesu Solidarität mit
allen Leidenden, die durch das Kreuz hindurch auf Ostern
ausgerichtet ist. (Seite14)
Das Zusammenleben von behinderten und
nichtbehinderten Menschen in einer Familie kostet Kraft. Daher ist
die Bereitschaft zum Verständnis für die psychosoziale Situation der
Eltern und Geschwisterkinder besonders wichtig. (Seite 16)
Papst Johannes Paul II bezeichnet Menschen
mit Behinderungen als „besondere Zeugen der Nähe Gottes" .
(Seite 18)
Kirchengemeinden sind
aufgefordert, Menschen mit Behinderungen zu integrieren.
Leben und Glauben mit behinderten Menschen zu teilen,
ruft nach einer lebensfördernden Pastoral. Sie wird
rücksichtsvoll und erfinderisch sein in den Formen der
Integration. (Seite 23)
Die Möglichkeit eines integrativen
Kindergartens, Aufnahme in die Ministranten, integrierte Katechese
bei Erstkommunion und Firmung, gemeindliche Angebote eines Urlaubs
von der Pflege, regelmäßige Fürbitten und Segensfeiern sind Zeichen
konkreten Handelns. Kirchliche Verbände, Gremien, Räte, Gruppen und
Initiativen sind aufgerufen, die Teilhabe und Einbeziehung von
Menschen mit Behinderungen glaubhaft umzusetzen und zu ermöglichen.
( Seite 23 )
Tobias Haas, Mai 2003
Die komplette Erklärung findet sich im Internet
auf einer Seite der Deutschen Bischofskonferenz unter:
http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/deutsche-bischoefe/DB70.pdf
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